INHALT:
Erster Schultag, ein Klassenraum. Die zwei Mädchen Bibiche und Undine treffen sich hier zum ersten Mal. Sie sind unterschiedlich, doch ihre kindliche Neugier treibt sie an, sie reden miteinander. Beide sind sehr aufgeregt, aber aus unterschiedlichen Gründen. Dies erfahren wir schnell aus ihrem Gespräch. Und mit diesem Dialog entführen sie das junge Publikum in die Welt, in der Das Gespenst Rassismu als alleinig herrschendes Wesen erbarmungslos über die Wahrnehmung und Gefühlswelt von vor allem Bibiche regiert. Manches kennt Undine, aber Vieles versteht sie nicht. Sie fragt Bibiche deshalb Löcher in den Bauch. Denn mit fiesen Tricks verschafft sich Das Gespenst Rassismu immer wieder Zutritt zu Bibiche‘ s Leben. Egal, wo sie ist, in der Schule, im Supermarkt, auf einer öffentlichen Toilette, beim Frisör, bei guten Freunden, ja sogar auf ihrem Teller und bis in ihr Bett verfolgt es sie. Gemeinsam beschließen die Mädchen, dem Gespenst Rassismu den Kampf anzusagen! RRRUAHHH!
MOTIVATION & ZIEL:
In fast allen gesellschaftlichen Bereichen ist Rassismus immer noch fest verankert. Vor allem für betroffene Kinder sind Vorurteile wegen ihres Aussehens oder ihrer ethnischen Herkunft ein schmerzhafter Teil ihres kindlichen Alltags. Und Erinnerungen wirken bis ins Erwachsenenalter nach. Doch es gibt kaum sichere Orte, um zu reflektieren und zu erzählen, was Diskriminierung mit einem macht. Aus diesem Anlass ist die Idee entstanden, ein Kindertheaterstück zu schreiben. Die szenische Darstellung mit teils lustigen, teils nachdenklichen und auch traurigen Momenten schafft die Möglichkeit, Empathie zu vermitteln. Mitfühlen, das ist das Stichwort. Kunst und insbesondere die Theaterarbeit kann hier viel leisten, um faires Miteinander spielerisch zu entdecken und einen Raum für wichtige Fragen und Antworten zu bieten. Durch die beiden Figuren und bekannte Alltags-Szenen erleben Schülerinnen und Schüler, wie sich subtiler und auch offener Rassismus an einem vertrauten Ort, nämlich Schule, anfühlt.
THEATER IM DIALOG:
Direkt im Anschluss der Vorstellung bzw. szenischen Lesung wird die sogenannte 4. Wand gebrochen. Die zwei Autorinnen und Schauspielerinnen, Andrea Magogi Förster als Bibiche und Ulrike Düregger als Undine, eröffnen dann das Gespräch mit den Schulklassen. Gemeinsam werden noch einmal Beispiele aus den gezeigten Szenen besprochen. Das junge Publikum kommt zu Wort, teilt seine Eindrücke und Anregungen. Was wurde verstanden? Was hat wütend oder traurig gemacht, was war verletzend – was lustig? Welche möglichen Lösungsansätze, das Problem Rassismus zu bekämpfen, haben sie, die jungen Zuschauer*innen? Auf diese Weise setzen Schülerinnen und Schüler selbst ein taktvolles Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzungen und sorgen für einen fairen Umgang miteinander, trotz vermeintlicher Unterschiede.
KÜNSTLERINNEN + AUTORINNEN:
Andrea Magogi Förster ist eine Person of Color, Schauspielerin, Filmwissenschaftlerin, Afrikanistin und Mutter einer afro-deutschen Tochter. Ulrike Düregger ist eine weiße Person, Theaterregisseurin, Schauspielerin, Sängerin und Aktivistin in Sachen Anti-Diskriminierung in Kunst und Kultur. Sie ist auch Mutter einer Schwarzen, erwachsenen Tochter.