Unser Verein Total Plural arbeitet seit 15 Jahren im Bereich der kulturellen Bildung und Empowerment an Schulen, mit Kindern und Jugendlichen, die mehrheitlich Migrations-geschichte haben. Dabei fällt uns immer wieder auf, dass migrantische bzw. Kinder of Color und ihre Familien in Medien immer noch unterrepräsentiert sind. Wenn sie gezeigt werden, dann leider immer noch mit stereotypen Darstellungen. Dem möchten wir mit einer zweiten und überarbeiteten Auflage unseres bereits 2012 erschienenen Ausmalbuches positiv entgegenwirken. Unser Wunsch ist es, dass sich BiPoC und migrantische Kinder repräsentiert fühlen und ihre Lebensrealitäten in den Zeichnungen zum Ausmalen wiederfinden. Dabei war es uns wichtig, sowohl Alltagsszenen wie auf dem Spielplatz oder in der Schule als auch diverse Familienkonstellationen, mit denen sich die Kinder angesprochen fühlen, darzustellen. Aber auch Möglichkeiten der Repräsentation für Berufe und Hobbies sollten abgebildet werden. Einen besonderen Fokus hat die Grafikerin und Illustratorin Regina Damala auch auf die Haare der Kinder gelegt. Diese nehmen vor allem bei Schwarzen Kinder bereits im Kindergartenalter eine wesentliche Rolle ein. Uns war es ein Anliegen, verschiedene Lockenarten und Frisuren wie Braids, Afros und vieles mehr durch die Zeichnungen sichtbar zu machen. Und auch das Schneiden und die Pflegen der Haare findet sich in den Ausmalbildern wieder. Wir zeigen damit die Haar-Diversität auf, ohne diese künstlich oder übertrieben in den Mittelpunkt zu stellen und als „anders“ zu markieren.

Das Ausmalbuch hat bewusst zwei Cover und nicht wie üblich, eine Vorder- und eine Rückseite. Es beinhaltet außerdem einige Aufklärungen für weiße Eltern / Freund*innen / Interessierte usw. sowie Tipps für Eltern von BiPoC Kindern zum Thema Empowerment.

Representation matters (Repräsentation zählt) ist in den letzten Jahren zum Buzzword geworden und uns ist klar, dass dies nur einer von vielen Schritten bei der Arbeit gegen Rassismus ist. Und doch ist das Motto „You can’t be what you can’t see“ (Du kannst nicht das sein, was du nicht siehst) vor allem bei Kindern immer noch zentraler Bestandteil des Empowerments. Unser Ziel ist es, mit diesem Ausmalbuch so viele Kinder wie möglich zu erreichen. Jene, die sich und ihre Familie und Freund*innen beim Ausmalen wiederfinden und gesehen fühlen und auf spielerische und künstlerische Art und Weise in ihrer Identität gestärkt werden. Und auch jene, die weiß sind und sich in einem diversen Umfeld befinden oder sich ein solches wünschen.